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Freitag, 30. August 2013

Kurz vorm Herbst: eine Tasche für's Schwimmbad

Im Urlaub habe ich ja einen schönen Stoff von Clarke & Clarke geschossen und mir war recht schnell klar, dass daraus mindestens eine Tasche werden soll. Eine Kollegin von mir hatte vor den Ferien die AS von der Taschenspieler-CD genäht und die Tasche gefiel mir: groß und passend für diverse Aktionen, wo man nur schnell mal was in die Tasche stopfen muss.
Reißverschluss und Gurtband besorgt, Schnittmuster ausgedruckt, über die wenigen Teile gefreut, fix auf den Stoff übertragen, Falten eingenäht - bis hierhin lief alles prima.
Doch dann ging es an den Reißverschuss. Dabei war nicht das Einnähen das Problem, da bekomme ich inzwischen hin, sondern die Materialliste. Da steht, dass ich einen Reißverschluss von 55cm Länge brauche und den soll ich dann - so die Anleitung - auf 48cm einkürzen. Geht's noch? Da hätten auch 50cm gereicht! Zumal ich bei Taschen gerne stabile Metallverschlüsse nehme...Grmmmpf!
Als die Anwenderin, sprich ich, dann aber auch noch den Reißverschluss abschließend vergurkte, indem sie die den Zipper beherzt vom Reißverschluss zippt, flog ein Stoff-Reissverschuss-Etwas laut scheppernd gegen die Waschmaschine. Da kann Farbenmix allerdings nichts für, das was ganz persönliche Blödheit. Wein, Sofa, Gatte, Glotze, Schlafen dämpften den Frust auf ein erträgliches Maß ein und, nachdem ein neuer Reißverschluss gekauft war, ging der Rest der Tasche auch erfreulich schnell von der Hand.
Innen hat die Tasche noch ein Reißverschlussfach und eine Handytasche, nur das Wetter hat sich während des Nähens überlegt, dass das mit dem Freibad nichts mehr wird...Es gibt ja noch Hallenbäder!

Donnerstag, 29. August 2013

Tunika mit Hindernissen

Wie bereits berichtet war ich im Urlaub in einem großen dänischen Stoffladen, bei Stoff & Stil. Neben reichlich Stoff habe ich dort auch ein Schnittmuster für eine Tunika erstanden - ein Eingrößenschnitt, womit das Problem seinen Ausgang nahm. Die Verkäuferin riet mir zu Größe 44, eventuell müsste ich das gute Stück an den Hüften etwas großzügiger schneiden. Mein Fehler: Ich schenkte den freundlichen Worten der Verkäuferin Glauben und ergab mich dem Irrglauben, dass Messen nicht nötig sei.
Beim Nähen ließ sich das Projekt auch noch ganz gut an: Die Einzelschnitte von Stoff & Stil sind bereits fix und fertig aus Vlies verpackt und wollen nur noch auf den Stoff gelegt und zugeschnitten werden. Abnäher, Falten und ähnliches Nähfinessen sind durch Lochmarkierung gekennzeichnet und können prima auf den Stoff übertragen werden. Kein Ausschneiden, Ausradeln oder gar Ausdrucken, gleich loslegen - sehr schön.
Beim Nachmessen stellte sich heraus, dass ich in der Tat ein paar Zentimeter an den Hüften zugeben musste, was nicht weiter schwer war. Genäht war das gute Stück auch ratzfatz, dank einer sehr knappen, aber gut verständlichen Anleitung.
Die erste Anprobe entpuppte sich jedoch als Desaster: Die Abnäher saßen weiß der Kuckuck wo, an den Hüften fehlte - trotz großzügigem Zuschnitt - immer noch etwas und das Ding taugte noch nicht mal für's häusliche Sofa.
Grmmpf, kurzer Impuls, alles in die Tonne zu kloppen, besserer Impuls, sich ein Glas Wein zu schnappen und das Sofa nebst Gatten um Trost und Ablenkung zu bitten.
Am nächsten Tag hatte dann die Idee, den Abnäher zu ändern und an den Seiten Keile einzunähen, von mir Besitz ergriffen. Also auftrennen, Abnäher an die richtige Stellen nähen, Keile zuschneiden, einnähen und vor der Anprobe beten.
Ergebnis:

OP-Kittel, Nachthemd oder so - was zum Teil an der Farbe des Stoffes liegt, aber in diesem Fall auch definitv am Gesamteindruck. Dennoch wollte ich mich nicht geschlagen geben. Pimp my lab coat!
Auf in den Lieblingsstoffladen, Webband gekauft und Ärmel verziert: 


Knappkantige Naht vom Halsausschnitt aufgetrennt und ein kleines V eingenäht:
Glücklicherweise hatte ich beim Hemd für den Gatten so etwas schon gemacht und das Belegstück war auch breit genug. Außerdem wurde das Gewand um 13cm gekürzt.
Den Keil sieht man nur, wenn man genau hinschaut...
... und mit dem Endergebnis bin ich ganz zufrieden.
Ich habe mal wieder viel gelernt, allerdings unter dem Einsatz eines ganzen Bündels Nerven - vielleicht wäre das mit Nähkurs glatter gegangen.



Es ist nicht immer einfach...

... vor allem, wenn die freien Ferientage nur so dahinzufliegen scheinen. Eigentlich hatte ich so viel vor und wollte tausend Dinge nähen, aber drei Wochen können so kurz sein.
Ein Zeitfresser war (und ist) mein Schreibtisch. Dass ich ihn aufgeräumt hatte, kann man nach einer Arbeitssession nur noch erahnen. Vielleicht sollte ich das Projekt "aufgeräumter Schreibtisch" für das nächste Leben aufsparen...in diesem wird das vermutlich nix mehr.
Der zweite Zeitfresser war und ist der Garten. Hier Zeit zu verbringen ist allerdings wesentlich befriedigender als am Schreibtisch zu werkeln. Zumal wenn die Arbeit solch nette Ergebnisse hervorbringt,

man nette Bekanntschaften macht
und am Ende leckere Dinge futtern darf (im hinteren Topf befinden sich noch die Zutaten für Johannisbeergelee).
Aber dennoch habe ich genäht - allerdings wurden die beiden Großprojekte Tunika und Schwimmbadtasche durchaus von einigem Frust begleitet. Doch dazu mehr im nächsten Post.

Sonntag, 11. August 2013

Urlaub

Ich war weg. Drei Wochen lang. Drunter mach ich's nicht, da mich der Stress für's einpacken, auspacken, einpacken, auspacken so schafft, dass sich der Erholungseffekt nicht so recht einstellen möchte.

Ich war in Dänemark. O.k., es gibt spektakulärere Reiseziele, aber ich war (und bin) sehr zufrieden.

Das liegt zum einen am Feriendomizil, ein etwas abgerocktes, reetgedecktes Fischerhaus mit traumschönen Sitz- und Genießplätzchen und famosem Ausblick.


Erholung pur. Daran konnte auch die überladen Inneneinrichtung, die zahlreichen Spinnen und die lausig gereinigten Innenräume nichts ändern. Wenn man, nur durch eine Hecke vom Wasser getrennt, die Brut fröhlich im Wasser plantschen hört, morgens im Schlafanzug und mit Teetasse in der Hand am Meer sitzen kann, ist der Innenraum zweitrangig.

Zum anderen sind die Dänen ein freundliches Völkchen, mit Hang zu merkwürdigen Eissorten (Lakritz...), meist zu einem netten Schwatz (in Englisch, des Dänischen bin ich leider nicht mächtig) aufgelegt und einer putzigen Sprache („stompebukser“ hat es mir besonders angetan).

Und es gibt auf Seeland neben Kopenhagen einige ausgesprochen nette Plätze zum Seele baumeln lassen und/oder Kultur genießen.

Einer davon ist Louisiana bei Helsingör . Ich würde dieses Museum für moderne Kunst zu den 100 Plätzen, die man in diesem Leben gesehen haben sollte, zählen. Ich kenne kein Museum, in dem man in solch wunderbarer Umgebung Kunst genießen kann. Und wenn man dann noch das Glück hat, sich die Werke von Tara Donovan ansehen zu dürfen, ist das einfach nur toll.


Außerdem war ich natürlich noch Stoff einkaufen...im Paradies bei Stof & Stil. Und die hatten so traumhafte Stoffe im "Udsalg", dass ich einen halben (kleinen) Koffer gefüllt habe. Hier eine kleine Auswahl:
Und jetzt muss ich gucken, ob der Garten die Hitze der letzten Wochen ohne größere Verluste überstanden hat.