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Donnerstag, 29. August 2013

Tunika mit Hindernissen

Wie bereits berichtet war ich im Urlaub in einem großen dänischen Stoffladen, bei Stoff & Stil. Neben reichlich Stoff habe ich dort auch ein Schnittmuster für eine Tunika erstanden - ein Eingrößenschnitt, womit das Problem seinen Ausgang nahm. Die Verkäuferin riet mir zu Größe 44, eventuell müsste ich das gute Stück an den Hüften etwas großzügiger schneiden. Mein Fehler: Ich schenkte den freundlichen Worten der Verkäuferin Glauben und ergab mich dem Irrglauben, dass Messen nicht nötig sei.
Beim Nähen ließ sich das Projekt auch noch ganz gut an: Die Einzelschnitte von Stoff & Stil sind bereits fix und fertig aus Vlies verpackt und wollen nur noch auf den Stoff gelegt und zugeschnitten werden. Abnäher, Falten und ähnliches Nähfinessen sind durch Lochmarkierung gekennzeichnet und können prima auf den Stoff übertragen werden. Kein Ausschneiden, Ausradeln oder gar Ausdrucken, gleich loslegen - sehr schön.
Beim Nachmessen stellte sich heraus, dass ich in der Tat ein paar Zentimeter an den Hüften zugeben musste, was nicht weiter schwer war. Genäht war das gute Stück auch ratzfatz, dank einer sehr knappen, aber gut verständlichen Anleitung.
Die erste Anprobe entpuppte sich jedoch als Desaster: Die Abnäher saßen weiß der Kuckuck wo, an den Hüften fehlte - trotz großzügigem Zuschnitt - immer noch etwas und das Ding taugte noch nicht mal für's häusliche Sofa.
Grmmpf, kurzer Impuls, alles in die Tonne zu kloppen, besserer Impuls, sich ein Glas Wein zu schnappen und das Sofa nebst Gatten um Trost und Ablenkung zu bitten.
Am nächsten Tag hatte dann die Idee, den Abnäher zu ändern und an den Seiten Keile einzunähen, von mir Besitz ergriffen. Also auftrennen, Abnäher an die richtige Stellen nähen, Keile zuschneiden, einnähen und vor der Anprobe beten.
Ergebnis:

OP-Kittel, Nachthemd oder so - was zum Teil an der Farbe des Stoffes liegt, aber in diesem Fall auch definitv am Gesamteindruck. Dennoch wollte ich mich nicht geschlagen geben. Pimp my lab coat!
Auf in den Lieblingsstoffladen, Webband gekauft und Ärmel verziert: 


Knappkantige Naht vom Halsausschnitt aufgetrennt und ein kleines V eingenäht:
Glücklicherweise hatte ich beim Hemd für den Gatten so etwas schon gemacht und das Belegstück war auch breit genug. Außerdem wurde das Gewand um 13cm gekürzt.
Den Keil sieht man nur, wenn man genau hinschaut...
... und mit dem Endergebnis bin ich ganz zufrieden.
Ich habe mal wieder viel gelernt, allerdings unter dem Einsatz eines ganzen Bündels Nerven - vielleicht wäre das mit Nähkurs glatter gegangen.



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